Corona-Krise: Arbeitswelt mit enormen Herausforderungen konfrontiert

Arbeitsmarkt im Oktober

Die Corona-Krise stellt Arbeitgeber und Beschäftigte vor enorme Herausforderungen. Viele kämpfen ums wirtschaftliche Überleben. Zahlreiche Unternehmen haben Arbeitnehmer/innen entlassen. Das zeigt sich auch im aktuellen Monatsbericht der Bundesagentur für Arbeit. So waren deutschlandweit im Oktober 2,76 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet, ein Viertel mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote liegt damit bei 6 Prozent, davon werden 1,2 Prozentpunkte den Auswirkungen der Pandemie zugerechnet. Fachleute sind sich einig: Ohne Kurzarbeitergeld wären noch deutlich mehr Menschen ohne Arbeit.

Entlassungen sind keine Lösung

Seit dem ersten Lockdown im Frühjahr sind die Arbeitslosenzahlen zwar wieder rückläufig, trotzdem besteht Handlungsbedarf. Denn durch den zweiten Lockdown sehen sich Arbeitgeber und Beschäftigte mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Klar ist: Massenhafte Entlassungen sind keine nachhaltige Lösung. So warnte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel schon Ende September: "Für verantwortungsvolle Arbeitgeber gilt: Entlassungen im großen Rahmen und insbesondere die Verabschiedung älterer Fachkräfte sind keine Problemlösung."

25,2 % mehr Arbeitslose in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr

Kurzarbeit hilft die Krise zu überstehen

Es ist wichtig, Arbeitsplätze zu erhalten und die Arbeitslosenzahlen über die Krise hinweg möglichst gering zu halten. Dafür ist Kurzarbeit ein wirksames Instrument. Die umfangreiche Möglichkeit zu Kurzarbeit in Deutschland verdeutlicht dabei, wie bedeutend gewerkschaftliches Engagement ist. So sind es vor allem Gewerkschaften, die sich in dieser und vergangenen Krisen dafür eingesetzt haben, mithilfe von Kurzarbeit Arbeitsplätze zu erhalten. Zudem sichern die von Gewerkschaften abgeschlossenen Tarifverträge in der Regel ein höheres Kurzarbeitergeld: Laut Hans-Böckler-Stiftung bekommt über die Hälfte der Kurzarbeiter/innen mit Tarifvertrag beispielsweise eine Aufstockung, während es ohne Tarifvertrag nur 31 Prozent sind.

Arbeitslosenquoten nach Ländern mit und ohne Corona-Effekt

Digitalisierung und Klimawandel verändern Arbeitswelt

Neben der Corona-Krise steht die Arbeitswelt vor weiteren Herausforderungen. Die rasante Digitalisierung und der voranschreitende Klimawandel verändern die Arbeitswelt nachhaltig. Ganze Berufsbilder verschwinden, gleichzeitig werden immer neue Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt benötigt. Investitionen in Aus- und Weiterbildung sind somit grundlegend.

Durch die Pandemie wurden die deutlichen Defizite der Arbeitswelt offengelegt: Fehlende digitale Kompetenz und eine lückenhafte digitale Infrastruktur sind nur zwei Beispiele. Es muss in den Wandel investiert werden, um Arbeitnehmer/innen auch in Zukunft eine Perspektive zu bieten. Im Faktenblatt zu aktiver Arbeitsmarktpolitik erhalten Sie noch weitere Informationen zu den Forderungen des DGBs für eine fortschrittliche Weiterentwicklung der Arbeitswelt.

Wie sehen Sie das? Was muss getan werden, damit allen Menschen die Teilhabe an guter Erwerbsarbeit ermöglicht und die Chance zur persönlichen Entwicklung gegeben werden? Schreiben Sie uns Ihre Meinung unten in die Kommentare.

Text: Elisa Biegner

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