Umverteilungsbericht für Berlin als Beispiel
Umverteilung sichtbar machen - Umverteilungsbericht macht es möglich! Nur so wird die Ursache der Reichtumszuwächse deutlich!
Modellprojekt für Berlin und anderswo!!
Deswegen: Umverteilung muss sichtbar gemacht werden, weil es sich so nur erfassen, lässt, wie Reichtumszuwächse zustande kommen – und das versuchen wir am Beispiel von Berlin!
Wie viel Geld fließt den Reichen und Superreichen durch die Berlinerinnen und Berliner zu?
Begründung
Eine Skandalisierung des vorhanden Reichtums, so wie bisher immer geschehen, reicht nicht aus. Es müssen die Quellen und vor allem die Mechanismen des dauernden Wachstums des Reichtums deutlich werden. Dann kann es gelingen, diese Quellen auch nach und nach „trocken“ zu legen bzw. ihren Fluss umzuleiten. Ist Reichtumszuwachs fair? Braucht die Gesellschaft Reichtumszuwachs ? Wozu? Wie funktioniert Gesellschaft, wenn die Vermögen (insbesondere der Reichen) nicht mehr weiter wachsen?
Eine Umverteilung des Reichtums, also Rückverteilung von Reich zu Arm ist nötig, ändert aber nichts an den Wachstums-Ursachen des Reichtums!
Jeder Euro Reichtumszuwachs benötigt so oder so den Einsatz von Naturressourcen – Energie, erneuerbare und nicht- erneuerbare Rohstoffe, Boden, Wasser, Luft, Artenvielfalt, Regenerationsfähigkeit usw.! Die menschliche Arbeit, die letztlich für die Nutzung dieser Ressourcen unentbehrlich ist, kann sich wiederum nur in Verbindung mit diesen Naturressourcen betätigen, ganz egal, wie verwickelt und verzweigt der Eingang der Naturressourcen in das Produkt oder die Dienstleistung ist. Dabei wird die Qualität der Energie bis zur Nutzlosigkeit verschlechtert (Wachstum der Entropie). Daraus folgt sofort: Jeder Euro Wirtschaftswachstum ist entweder verbunden mit vermehrter Nutzung bzw. Verschlechterung der Naturressourcen und/oder vermehrter Nutzung menschlicher Arbeitskraft. Ob dann auch ein Zuwachs an Einkommen oder Vermögen bei der Arbeit ankommt, ist noch eine zweite, ganz andere Frage!
Die Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Naturressourcen-„Verbrauch“ ist nicht möglich. Eine nachhaltige ökologische Gesellschaft muss daher auf längere Sicht ohne Wirtschaftswachstum auskommen. Damit dann aber Arbeitseinkommen nicht sinken müssen, dürfen Vermögen nicht weiter wachsen, es sei denn, das Wachstum stammte aus Arbeitseinkommen. Dazu muss deutlich werden, welcher Vermögenszuwachs eindeutig nicht aus eigenem Einkommen für geleistete Arbeit stammen kann. Diese Art von Einkommen ist sogar marktwirtschaftswidrig und wird von uns nicht akzeptiert!
Ein naheliegendes Beispiel von massivem Vermögenszuwachs nicht aus eigenem Arbeitseinkommen ist der Anstieg der Bodenwerte in Berlin und damit verbunden die Mietpreissteigerung. Das SPD-Urgestein Hans-Joachim Vogel (90 Jahre) hat in einer kleinen Broschüre diese Entwicklung aufgezeigt: Mehr Gerechtigkeit. Wir brauchen eine neue Bodenordnung – nur dann wird auch Wohnen wieder bezahlbar 1 Darin stellt er in Zahlen die Entwicklung für München dar. Etwas Vergleichbares für Berlin ist erforderlich und doch auch machbar! Dann können wir für Berlin einen Umverteilungsbericht erstellen und damit aufzeigen, um welche Summen es geht und wo politische Forderungen fruchtbar ansetzen können.
Und wie viel Lebenszeit die Berlinerinnen und Berliner für das Wachstum insbesondere der bereits großen und sehr großen Vermögen aufgewendet haben! Mit Besten Grüßen , Norbert Schneider