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Und wann dürfen die Neubürger?

Und wann dürfen die Neubürger wählen gehen?
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Zu Rechten gehören auch Pflichten

Wieso sollten Menschen, die legal hier leben, sich aber bewusst dafür entscheiden, die Staatsbürgerschaft nicht anzunehmen, hier wählen dürfen. Sie haben ja weiterhin die Möglichkeit, in ihrem Heimatland mitzuentscheiden.

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Stärkt nur die Ränder

Im Grunde ist 18 schon zu früh, 16 wäre noch problematischer. Je jünger desto mehr davon tendieren Wähler anteilig zu den politischen Rändern da Adoleszenten zu einfachen schwarz-weiß Betrachtungen neigen. Was landläufig unter Altersweisheit läuft ist ja auch und vor allem die zu sehen welche Entscheidungen welche Konsequenzen haben und als Mensch daraus zu lernen. Eine Weile passiv zuzuschauen ermöglicht es dann bei Erreichen des Wahlalters mehr von diesen Menschen eine informierte Entscheidung zu treffen. Da wäre 21 an sich schon besser als 18.
Der eine oder andere wird an dieser Stelle impulsiv einwenden, dass auch ältere Wähler zu den Rändern tendieren oder anderweitig politisch unvernünftig sein können aber das verfängt natürlich nicht. Den Anteil gibt es immer, unter Jüngeren ist er eben altersbedingt größer.
Ganz davon abgesehen könnte die Absenkung des Wahlalters auch die soziale Frage verschärfen. Man muss sich nur mal anschauen, wer und aus welchen Schichten sich in dem Alter politisch interessiert und wer es eben nicht tut bzw. in welchen Schichten nicht. Das lässt weitreichende Konsequenzen wahrscheinlich werden. Die "Elitisierung" der Politik könnte sich beschleunigen, das sorgt bereits jetzt für eine Entfremdung zwischen der Politik und breiten Wählerschichten. Außerdem erhöht es den Anteil der Nichtwähler, was wie die AfD zeigt großes Aktivierungspotential für populistische Bewegungen bietet.

Und um dem auch noch gleich vorzugreifen: Es ist gut, dass ich mit 16 nicht wählen durfte. Ich war (politisch) ein Idiot. Die meisten sind das in dem Alter, wenn auch natürlich nicht alle. Ein paar Jahre im Berufsleben (das gilt natürlich auch für Studium oder sonstiges "echtes Leben") nach der Schule haben mir bei vielen Dingen eine neue Perspektive verschafft.
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Kommentare

Moderationskommentar

jüngere Menschen tendieren nicht mehr zu den politischen Rändern. Das zeigt die Jugendwahl U18 ganz klar. Daran kann man erkennen, dass die jungen Menschen sehr genau überlegen, wem sie ihre Stimme geben - und das Ergebnis weicht auch nicht grundsätzlich von dem der Erwachsenen ab. Ohnehin wirkt es eher so, als würden gerade ältere Menschen in den vergangenen Jahren vermehrt zu den (Rechts-)Extremen neigen, das sieht man an den Wahlergebnissen der AfD ganz deutlich. Durch das Wahlalter 16 gewinnen vor allem etablierte Parteien an Attraktivität und Innovationskraft. Wählen zu dürfen gibt jungen Menschen demokratischen Halt und beugt extremen Haltungen vor.

"Eine Weile passiv zuschauen" sorgt nicht für politisches Interesse, sondern eher zu Politikverdrossenheit: "Die da oben kümmern sich ja nicht um mich". Umgekehrt: Wer wählen darf, interessiert sich auch mehr für Politik, diskutiert mit anderen über Politik und überlegt gründlich, bevor eine Wahlentscheidung getroffen wird. Außerdem müssten die Parteien dann auch junge Menschen endlich in den Blick nehmen - und sie ernst nehmen.

Ihr einzig bedenkenswerter Punkt ist die soziale Frage. Wahlalter 16 soll nicht dazu führen, dass noch mehr gebildete vom Wahlrecht Gebrauch machen und weniger priviligierte ihre Stimme nicht abgeben. Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung zu Wahlalter 16, würde die Absenkung sogar die soziale Spaltung VERRINGERN: Die Forscher_innen sehen in der Absenkung des Wahlalters eine Chance, die soziale Spaltung Jugendlicher hinsichtlich ihrer politischen Sozialisation und Integration zu verringern: Wenn es gelingt, Menschen mit niedrigerem sozialen Status und schwächerem Bildungsgrad in jungen Jahren zu Wahlen zu mobilisieren, dann wirkt diese Aktivierung perspektivisch dem Auseinanderdriften der sozialen Milieus hinsichtlich ihrer Beteiligung an demokratischen Prozessen entgegen. Das gestiegene politische Interesse tragen die Jugendlichen überdies in ihre Familien zurück. Damit setzen sie Impulse für eine größere Bereitschaft zur Wahlteilnahme der Eltern und älterer Familienangehörigen.

Schöne Grüße vom Landesjugendring Berlin - wir setzen uns seit 10 Jahren für die Absenkung des Wahlalters ein. In Berlin fehlen derzeit dafür nur noch 4 Stimmen von der CDU zur 2/3-Mehrheit im Parlament. Unsere Kampagne dazu: www.wahlaltersenken.berlin.
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