Aschaffenburg: "Aufstehen für soziale Gerechtigkeit. Einmischen bevor andere entscheiden"

Ehrenamtliche des DGB bei Aktionstag in Aschaffenburg

Mit einem großen Aktionstag machten der DGB, seine Mitgliedsgewerkschaften und weitere Sozialverbände in Aschaffenburg im Oktober letzten Jahres auf sich aufmerksam. Ganz nach dem Motto: An uns Gewerkschaften kommt heute in der Stadt keiner vorbei, stellten sie Stände in der kompletten Stadt auf. Ziel der Aktion war es, alle Mitgliedsgewerkschaften unter dem DGB-Dach zu vereinen und den Bürgerinnen und Bürgern zu zeigen, welche Aufgaben die Gewerkschaften für die Gesellschaft übernehmen.

Für Björn Wortmann, Gewerkschaftssekretär des DGB in Aschaffenburg und Organisator der Aktion, war der Tag ein Riesenerfolg. "Täglich setzen sich Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sowohl in den Betrieben als auch in den sozialen Sicherungssystemen und der beruflichen Bildung für die Menschen ein. Diesem Engagement haben wir an unserem Aktionstag unter dem Dach des DGB ein Gesicht gegeben", so Wortmann. Auch ein internes Ziel der Aktion wurde erreicht: So konnten die Ehrenamtlichen mobilisiert werden und Wertschätzung für ihre Arbeit erfahren, die sie täglich leisten.

Björn Wortmann (2.v.l. auf dem Gruppenfoto): Beim DGB gewerkschaftlich aktiv wurde der 38-jährige Björn Wortmann im Rahmen der DGB-Berufsschultour als ehrenamtlicher Teamer. Nach seinem Studium war er als Referent bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) tätig. Im Herbst 2010 begann er seine Arbeit als DGB-Jugendsekretär Nordbayern. Seit dem Frühjahr 2014 arbeitet Björn Wortmann im DGB-Bezirk Bayern als Gewerkschaftssekretär in der Region Unterfranken im Büro Aschaffenburg. 2017 wurde er zum Vorsitzenden des DGB-Kreisverbands Aschaffenburg-Miltenberg gewählt.

Neue und innovative Konzepte

Im Zentrum der Aktion stand ein umfassendes Beratungsangebot, welches für den Aktionstag im September dieses Jahres weiterentwickelt und ausgebaut wurde. Unter anderem gab es Beratungszelte zu den Themen Arbeitswelt, Sozial- und Mietberatung, Rente, Berufsstart und berufliche Weiterbildung. Neu und innovativ an dem Aktionstag war es, die Gremienmitglieder der sozialen Selbstverwaltung (Renten-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung) und der beruflichen Bildung sowie Arbeits- Finanz- und Sozialrichter/innen unter dem Dach des DGB für eine gemeinsame Aktion zu gewinnen und mit ihnen ein breit gefächertes Beratungsangebot auf die Beine zu stellen. Standen letztes Jahr noch drei Stände in der Innenstadt von Aschaffenburg, waren es in diesem Jahr insgesamt 18.

Monopoly als Eyecatcher

Während der Aktion wurde ein selbstkonzipiertes Riesenmonopolyspiel aufgebaut. Hier konnten Passantinnen und Passanten aussuchen, ob sie mit einem Niedriglohn von 2000 Euro Brutto oder mit einem Tariflohn in Höhe von 4000 Euro spielen wollen. Ziel ist es, eine oder mehrere Runden über die "Runden" zu kommen. Statt Straßen zu kaufen, mussten die Spieler beispielsweise Strom-, Handy- oder Nebenkostenrechnungen bezahlen. Das Spiel verdeutlichte so die Vorteile von Tarifverträgen. Es lud zu Gesprächen über Einkommen, Verteilung und Gerechtigkeit ein.

Für alle, die das Konzept nachmachen möchten ein paar Tipps:

  • Beratungsangebot im Vorfeld planen. Im Idealfall vier bis sechs Wochen vorher.
  • Im Vorfeld Kontakt zu den Interessenten aufnehmen, sowohl in den Betrieben als auch medial.
  • Anknüpfungspunkte suchen: Die Aktion in Aschaffenburg fand beispielsweise kurz nach Beginn des Ausbildungsstarts statt. Dort hat es sich angeboten, eine spezielle Beratung für Auszubildende zu stellen.
  • Interaktion und Eyecatcher: Das Riesenmonopolyspiel lädt spielend ein, sich mit schwierigen Themen auseinanderzusetzen. Solche Spiele erleichtern den Zugang für Außenstehende und machen es einfacher, gewerkschaftspolitische Themen zu platzieren.

 

Bildrechte: DGB/Björn Wortmann, Text: Robin Senpinar

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